Sports Car Challenge - SCC Sports Car Club
27
MAI
2014

Torsten Rüffer holt Doppelsieg in Oschersleben

comment : 0

Comeback nach Maß

oschersleben_2014_headerEs war ein Comeback nach Maß. Torsten Rüffer (Norma M20F Nissan) war beim zweiten Lauf der AvD Sports Car Challenge in Oschersleben ganz klar die Nummer eins. Der Doppelsieger verwies in beiden Rennen Karl Heinz Matzinger (PRC WPR60 Turbo) auf die zweite Position. Als Dritte kamen Jacques Breitenmoser (PRC WPR60 Turbo) und Siegmar Pfeifer (Norma M20FC BMW) jeweils einmal aufs Stockerl.

Nach den unglücklichen Tests in Hockenheim hatte Torsten Rüffer eigentlich die Schnauze voll. Kurz vor Oschersleben war die Stimmung am Tiefpunkt. Doch nach den ersten Runden hellten sich die Mienen wieder auf. Schon im freien Training knallte der Norma-Pilot eine Zeit in den Asphalt, die keiner der Konkurrenten mitgehen konnte. Auch in den beiden Qualifyings bestätigte sich der Trend, wobei Rüffer im ersten Zeittraining mit einer 1.24,051 einen neuen Sportwagenrekord in Oschersleben aufstellte. So ganz traute der 2011er Meister dem Braten aber nicht. Immer wieder hatte ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung gemacht. Diesmal zickte der Norma allerdings nicht. Im Grunde musste Torsten Rüffer nur die heikle Startphase überstehen. Den Angriff von Siegmar Pfeifer über die Außenbahn blockte Rüffer erfolgreich ab. Damit war der Weg zum souveränen Start- und Zielsieg frei. Mit 13,8 Sekunden Abstand auf den zweitplatzierten PRC von Karl Heinz Matzinger sah Rüffer das schwarz-weiß karierte Tuch.

Beim Start zum zweiten Heat hatte allerdings Siegmar Pfeifer die Nase vorne. Somit musste Rüffer zunächst in die Rolle des Verfolgers schlüpfen und den Norma BMW vor sich hertreiben. Drei Runden hielt sich Pfeifer an der Spitze. Dann traten plötzlich Schaltprobleme auf, wodurch sowohl Rüffer als auch weniger später Matzinger und Andreas Fiedler (PRC WPR60 Turbo) vorbeigingen. Torsten Rüffer setzte sich nach dem Überholvorgang schnell ab und feierte nach 18 Runden den zweiten Sieg an diesem Wochenende. „Ich hatte zunächst die Führung verloren. Siggi Pfeiffer hatte einen Bombenstart hingelegt und sehr spät gebremst. Als Pfeifer Probleme bekam, ging ich vorbei. Ich habe dann gesehen, dass es im Rückspiegel immer leerer wurde und das Rennen sicher nach Hause gebracht“, berichtete der Doppelsieger. Damit meldete sich Torsten Rüffer eindrucksvoll zurück. „Besser kann es eigentlich nicht sein. Ich hatte zuvor zwei Rollouts in Hockenheim und da lief gar nichts. Das ist heute einfach nur geil, da wir mit dem Auto in der Vergangenheit nur Probleme hatten“.

Ex-Champion Matzinger mit guter Leistung

matzinger_oschersleben_2014Vielleicht nicht ganz so eindrucksvoll, aber nicht minder erfolgreich präsentierte sich in der Magdeburger Börde ein weiterer Ex-Champion. Karl-Heinz Matzinger ließ seinem zweiten Platz beim Saisonauftakt in Brünn noch zwei weitere folgen. Nicht jeder hatte vor der Saison damit gerechnet, dass sich Matzinger nach der langen Rennpause gleich so schnell auf das neue Arbeitsgerät einschießt. Noch gäbe es das eine oder andere Abstimmungsproblem, wie Matzinger zugab, doch ansonsten lief es in Oschersleben wie am Schnürchen. Im Qualifying musste sich der PRC-Pilot zwar hinter dem schnellen Siegmar Pfeifer anstellen. Als sich dieser in beiden Rennen aus der Führungsgruppe verabschiedete, war Matzinger der zweite Rang nicht mehr zu nehmen. „Ich konnte im Rennen drei bis vier Runden mithalten. Dann ging das nicht mehr, um am Norma weiter dranzubleiben. Wir müsse das Auto jetzt bis Hockenheim weiter abstimmen“, gab Matzinger die Marschrichtung für den nächsten Lauf in Hockenheim vor. Siegmar Pfeifer konnte sich dagegen mit dem dritten Gesamtrang im zweiten Heat wenigstens ein wenig über das ansonsten eher glücklos verlaufene Wochenende hinwegtrösten. Womöglich wäre weitaus mehr drin gewesen, denn Pfeifer zeigte gleich beim ersten Renneinsatz des Norma M20FC mit BMW V8-Triebwerk, dass der Wagen großes Potential hat. „Das Wochenende war überwiegend positiv, keine Frage. Im ersten Rennen hatte ich an der dritten Stelle liegend einen Dreher provoziert, das war Dusseligkeit. Den Fehler, dass er dann nicht angesprungen ist, haben wir gefunden. Das passiert uns nicht wieder. Im zweiten Rennen lief es die ersten zwei Runden einfach toll. Beim Start hat alles wunderbar funktioniert. Dann zwei Runden später am Ende von Start und Ziel bekam ich Schaltprobleme. Das Paddle war ausgefallen, dann musste ich umsteigen auf Hand. Da verlierst du aber den Faden“, so Pfeifer.

Trotz eines dritten Podestrangs war Jacques Breitenmoser mit dem Verlauf des Wochenendes nicht so recht zufrieden. Im ersten Rennen lag der Eidgenosse bis zur fünften Runde auf Platz fünf. Dann verabschiedete sich Pfeifer, weniger später wurde auch Andreas Fiedler immer langsamer. Dankbarer Dritter war Jacques Breitenmoser, der in einem knappen Finish den dritten Rang vor Georg Hallau (PRC WPR60 BMW) ins Ziel brachte. Im zweiten Rennen hetzte Breitenmoser als Fünfter dem Viererzug um Spitzenreiter Pfeifer hinterher. In der siebten Runde leistete sich der PRC-Pilot einen Dreher, der ihn auf die siebte Gesamtposition hinter Georg Hallau und Division 2 Siegerin Anja Jouhsen zurückwarf. „Der vierte Platz wäre möglich gewesen, aber so ist das eben im Motorsport“, kommentierte Jacques Breitenmoser sein Ergebnis.

Flavio Mathys und Anja Jouhsen siegen in der Division 2

team_wolff_oschersleben_2014der Division 2 war diesmal irgendwie der Wurm drin. Schon nach dem Zeittraining verabschiedeten sich Simon Stoller (Wolf GB08 Honda) und Dr. Norbert Groer (Ligier JS51 Honda). Auch beim letztjährigen Meister Gerhard Münch (Norma M20 Honda) lief das Wochenende mit zwei dritten Plätzen nicht nach Wunsch. Flavio Mathys (Wolf GB08 Honda) bestätigte dagegen seine gute Form vom Saisonauftakt. Im ersten Rennen entschied der Schweizer die Division 2 ganz klar für sich. Im zweiten Heat konnte Mathys das Rennen erst gar nicht aufnehmen. Mit einigen Runden Rückstand hetzte der Wolf-Pilot aus der Boxengasse dem Feld hinterher. „Leider lief das Auto am Anfang nicht. Irgendwas ist steckengeblieben. Ich konnte dann aber doch noch fahren und Punkte holen. Das ist momentan die Hauptsache. Gestern beim ersten Rennen ist es super gelaufen. Das Auto lief gut und ich war sehr zufrieden“, so Mathys.

jouhsen_oschersleben_2014Davon profitierte Anja Jouhsen, die im Tatuus FY012 Honda zum Sieg in der Division 2 fuhr. Schon im Durchgang davor war es mit Platz zwei richtig gut gelaufen. „Ich bin heute einfach nur glücklich mit dem Sieg in der Division 2. Ich fühlte mich gut, das Auto war gut und es hat alles gepasst. Es ist schön ganz auf dem Treppchen als Divisionssieger zu stehen“, freute sich Jouhsen über das Abschneiden.

Enttäuschung bei Andreas Fiedler

Beim Saisonstart war Andreas Fiedler noch der alles überragende Mann. In Oschersleben erlebte Fiedler dagegen ein Wochenende zum Vergessen. Im zweiten Rennen reichte es immerhin noch zum vierten Platz, während sich Fiedler in Durchgang eins noch über die Ziellinie schleppte und so wenigstens ein paar Zähler mitnahm. „Schon in Brünn haben wir gemerkt, dass etwas mit dem Auto nicht stimmt. Wir haben dann festgestellt, dass sich das Push-Rod gelockert hat und da stimmte dann die ganze Performance vom Auto nicht. Am Schluss habe ich dann noch an dritter Stelle liegend einen Dreher gemacht. Ich habe dann nochmals gepusht, aber es war nicht mehr drin als der vierte Platz. Einfach nur dumm gelaufen. Es war ein Wochenende, wo man lieber zu Hause geblieben wäre“, fand Fiedler. Später entdeckte man auch, was der Grund für den Dreher war. Ein schleichender Plattfuß hatte dafür gesorgt, dass „mich das Heck verlassen hat“. Ähnlich ging es wohl auch Turi Breitenmoser (PRC WPR60 BMW), der mit seinem neuen Einsatzgerät noch nicht so richtig warm geworden ist. Ebenfalls früh Schluss war für Peter Kormann, der seinen PRC WPR60 Honda Kompressor bereits nach der ersten Runde abstellen musste. Rund lief dagegen alles bei Bernard Charriere (PRC SC97 BMW), der in beiden Rennen in die Punkte fuhr.

Nach einer kurzen Pause geht es für die AvD Sports Car Challenge vom 13. bis 14. Juni weiter. Dann steht auf dem Hockenheimring der dritte Saisonlauf vor der Tür.

About the Author